Der Kreisverband Bitburg-Prüm hatte zu einer Informationsveranstaltung am 29.03.2018 im Konvikt in Prüm eingeladen.
Frau Dr. Groß, MdL der Alternative für Deutschland, hielt einen kenntnisreichen Vortrag zur Lage der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum. Sie machte deutlich, wo politische Versäumnisse und Fehlsteuerungen durch falsche Politik in den letzten Jahren festzustellen sind und was sonst noch für Ursachen für die sich verschlechternde Lage vorliegen. Frau Dr. Groß zeigte, in welchen Bereichen welche Maßnahmen getroffen werden müssen, um eine bessere Versorgung der Landbevölkerung endlich wieder zu gewährleisten.
Im Einzelnen will die Alternative darauf dringen, dass die Genehmigungsverfahren im Krankenhausausbau deutlich verkürzt werden. Zudem muss die Weiterbildung der regionalen Ärzteschaft intensiver gefördert werden, dies auch, um einem Abwandern der Ärzte vorzubeugen. Eines der großen Probleme ist die Überalterung der Ärzteschaft in der Region. Die Fördersummen für die Übernahme von Praxen oder den Ausbau derselben durch junge Ärzte müssen deshalb so angehoben werden, dass sie auch entsprechende Wirkung erzielen. Eine weitergehende und möglicherweise höhere Förderung von Stipendiaten, die sich verpflichten, in der Region sich anschließend niederzulassen, muss in Betracht gezogen werden. Der Numerus clausus ist in dem Maß abzusenken, dass genügend junge Leute Medizin studieren können. Die Abiturnote ist ohnehin nur in geringem Ausmaß geeignet, eine Aussage über die Eignung eines jungen Menschen für den Medizinerberuf machen zu können. Die Alternative wird deshalb weiter gegen alle Widerstände und Ausreden dafür kämpfen, dass genügend Geld zur Verfügung gestellt wird, damit endlich mehr junge Menschen ihren Wunsch verwirklichen können, Ärztin oder Arzt zu werden.
Insgesamt wies Frau Dr. Groß anschaulich darauf hin, dass die unbefriedigende ärztliche Versorgung auch in erheblichem Maß eine Folge der Versäumnisse im Bereich der Strukturplanung der Region ganz allgemein ist. Dies beginnt beim Erhalt und Ausbau des Straßennetzes, setzt sich fort in der Vernachlässigung des digitalen Ausbaus und geht hin bis zu Schulschließungen, welche die Landflucht anheizen. Die sich verschlechternde ärztliche Versorgung ist im Zusammenhang ungezählter solcher politischer Versäumnisse und Fehlsteuerungen zu verstehen.
Im Verlauf des Abends ging Frau Dr. Groß auch auf die angespannte finanzielle Lage des Prümer Krankenhauses ein.
Das St. Joseph Krankenhaus Prüm war auf Initiative der AfD, bereits Thema im Ausschuss für „Gesundheit, Pflege und Demografie“ des Rheinland-pfälzischen Landtags. Da das Ergebnis, sprich die Antwort der Landesregierung aber alles andere als zufriedenstellend war, wird Frau Dr. Groß dies noch mal zum Thema im Parlament machen und dazu eine sogenannte „Kleine Anfrage“ stellen.
Eine lebhafte Fragestunde und Diskussion rundete den Abend ab.