Trotz zuletzt steigender Geburtenzahlen mussten seit 2012 in Rheinland-Pfalz 13 Geburtshilfestationen aus wirtschaftlichen Gründen oder weil ein ganztägiger Bereitschaftsdienst nicht mehr gewährleistet werden konnte, geschlossen werden, davon alleine acht seit 2016. Gleichwohl bezieht die Landesregierung diese in ihrer Einschätzung bezüglich eines bedarfsgerechten Versorgungsangebotes mit ein. Damit werden kürzere Fahrzeiten zu den Geburtskliniken suggeriert.
Dazu Dr. Sylvia Groß, gesundheitspolitische Sprecherin der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz: „Das ist unseriös. Sowohl die von der Landesregierung teilweise genannten Zahlen als auch die verwendete Übersichtskarte der rheinland-pfälzischen Geburtshilfestandorte, die mehr Geburtskliniken aufweist als real vorhanden, sind unbrauchbar. Tatsächlich wird die geforderte 40-Minuten-Grenze bereits jetzt in einigen Gemeinden überschritten oder nur noch durch einen einzigen Standort gewährleistet, was Anlass zur Sorge ist. Dies umso mehr, als die Anzahl der jährlichen Geburten an neun Standorten die kritisch niedrigen Schwellen erreicht haben.”
Dr. Groß abschließend: „Das Land trägt eine erhebliche Mitverantwortung an dieser Entwicklung. Es muss dringend den erforderlichen Krankenhausinvestitionsförderungen nachkommen, um die angespannte wirtschaftliche Situation nicht weniger Krankenhäuser in unserem Land zu entschärfen, damit es nicht zu noch mehr Schließungen kommt. Zudem müssen für die Versorgung wichtige Krankenhäuser mit Geburtshilfe-Einrichtungen die erforderlichen Zuschläge erhalten, wenn die Geburtshilfe-Abteilung aufrecht erhalten werden soll. Wichtig ist aber auch, dass betroffene Kliniken selbst mit allen möglichen Mitteln dafür sorgen, werdende Mütter bzw. Eltern durch Informationskampagnen, Aufbau von Kontakten etc. für die eigene Klinik zu begeistern. Dies kann ein Beitrag sein, Geburtsstationen zu mehr Wirtschaftlichkeit zu verhelfen.”
Dr. Sylvia Groß ist Gesundheitspolitische Sprecherin der AfD-Landtagsfraktion im Landtag Rheinland-Pfalz.